Jan 202016
 

Einen ausführlichen Bericht über das erste Stadtteilplenum Moabit West in 2016 am 19. Januar gibt es wird bald schon auf der Webseite des Quartiersmanagements Moabit West zu finden sein.

Hier soll es jetzt nur um die Themen gehen, zu denen der Runde Tisch gegen Gentrifizierung in Moabit beigetragen hat oder die das Hauptthema „Wohnen in Moabit“ betreffen.

Frank K., ein Bewohner des „Gästehauses Moabit“ in der Berlichingenstraße 12 berichtete über die Situation im Haus, in dem 33 Wohnungslose z.T. schon seit Jahren untergebracht sind und kurzfristig gekündigt wurden. Ein offener Brief an Eigentümer, Verwalter und Betreiber zur Unterstützung der Bewohner wurde von den Anwesenden im Stadtteilplenum verabschiedet. Weitere Aktionen stehen in der nächsten Zeit an.

Wibke Werner vom Berliner Mieterverein berichtete über das Beratungsangebot im Allgemeinen und über die „Aktion Mietpreisüberprüfung„, an der sich ALLE, nicht nur die Mitglieder, beteiligen können. Hintergrund ist die am 1. Juni 2015 in Kraft getretene Mietpreisbremse, nach der bei Wiedervermietung die Mieten nicht mehr als 10 % über der ortsüblichen Vergleichsmiete liegen dürfen. Es gibt 2 Fragebögen, die unter den jeweiligen Links heruntergeladen werden können:
1. Mieterhöhung erhalten? – Prüfung der Miethöhe gem. § 558 BGB mit dem Berliner Mietspiegel 2015
2. Neue Wohnung? – Prüfung der Miethöhe gem. § 556 BGB mit dem Berliner Mietspiegel 2015 (dieser Bogen liegt im B-Laden Lehrter Straße aus)

Als Mitglied des Runden Tischs berichtete Susanne Torka über die Beobachtungen des Moabiter Wohnungsmarkts durch diese seit einigen Jahren aktiven Initiative. Da viele Einzelheiten in der kurzen Zeit nicht ausführlich dargestellt werden konnten – schließlich sollten Mieter*innen aus Moabit direkt zu Wort kommen – sind sie in drei beim Stadtteilplenum ausgelegten Informationsschriften enthalten:

Jürgen D. erklärte die steigenden Verkaufspreise am Beispiel der Bremer Straße 51 und erklärte, wie wichtig es für Mieter*innen sein kann sich beim Grundbuchamt nach dem Vermieter zu erkundigen sowie beim Bezirksamt nach den Abgeschlossenheitsbescheinigungen, die Vorraussetzung für eine Umwandlung in Eigentumswohnungen sind. Wie das geht, ist im Flugblatt des Runden Tischs mit „ersten Tipps gegen Spekulanten“ erklärt.

Eine Mieterin erklärte die Situation im Haus Stephanstraße 52, das zum Firmengeflecht von Berlin Aspire gehört: Ferienwohnungen und Umwandlung in Eigentumswohnungen.

Mehrere Mieter*innen aus der Zwinglistraße 36 berichteten, dass mit Modernisierung gedroht werde und auch schon einige Mieter*innen das Weite gesucht hätten. Sie haben sich schon in Mieterversammlungen organisiert und professionelle Hilfe gesucht. Gisbert Preuß vom Ko-Büro informierte darüber, dass das Haus im Sanierungsgebiet Turmstraße liegt und daher alle Baumaßnahmen durch das Stadtplanungsamt genehmigt werden müssten. Außerdem ist im Sanierungsgebiet eine Mieterberatung vorgesehen, wie sie z.B. in der Waldenser Straße eingesetzt wurde.

Außerdem wurde das neue Flugblatt für „Sozialmieter: jetzt Mietzuschuss beantragen!“ verteilt.

Ein weiterer Hinweis betraf die Crowd Map Moabit, auf der das Wissen über die Häuser in Moabit gemeinsam geteilt und vermehrt werden kann. Wie das funktioniert ist hier genau erklärt.

  One Response to “Wohnen in Moabit – beim Stadtteilplenum”

  1. Mehr als ein Jahr zu spät hier gepostet, die Eure Recherche ist in der Berliner Woche auf der ersten Seite gelandet:
    http://www.berliner-woche.de/moabit/soziales/mieten-und-wohnen-in-moabit-wer-kann-sich-das-noch-leisten-d94373.html

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