Mrz 062014
 

1. Wer wir sind:
Wir sind eine kiezbezogen arbeitende Gruppe gegen Gentrifizierung. Bei uns arbeiten alle gleichberechtigt zusammen, egal, ob sie Politiker_innen, Arbeiter_innen, Angestellte, Wissenschaftler_innen, Prekarisierte oder sonst was sind. Deshalb nennen wir uns „Runder Tisch“. Von steigenden Mieten und Wohnungsproblemen sind die meisten von uns betroffen. Die wenigen, die es nicht sind, sind davon betroffen, wenn ihre Freund_innen wegziehen müssen, weil sie sich die Wohnung nicht mehr leisten können. Im vergangenen Jahr ist unser Teilnehmerkreis ca. um das Dreifache gewachsen, und neue Leute, die anfangs nur betroffen waren von ihrer eigenen Wohn-/Mietmisere, sind nun mit großem Engagement dabei, ihre gemeinsamen Angelegenheiten zusammen mit anderen selbst in die Hand zu nehmen. Fast bei jedem unserer monatlichen Treffen kommen neue Leute, die von uns gehört haben und die Probleme in ihren Häusern haben.

2. Was wir gemacht haben:
Wir haben uns bemüht, die Mieter_innen in Moabit zu mobilisieren und gleichzeitig die Politiker_innen in der BVV auf das Thema „steigende Mieten“ aufmerksam zu machen und Forderungen auf Bezirksebene (Mitte) dazu zu entwickeln und die Politiker_innen in die Verantwortung zu nehmen. Indem wir das eine mit dem anderen verbanden, verstärkten diese beiden Seiten sich gegenseitig. So hätten wir z.B. mit der Bezirkskonferenz gewiss weniger Leute erreicht, wenn nicht Politiker_innen eingeladen gewesen wären. Auf der Webseite von „Wem-gehört-Moabit?“, einer beteiligten Initiative, veröffentlichen wir unsere Protokolle und sonstigen Informationen. Außerdem gibt es einen Mailverteiler mit mehr als 100 Einträgen für aktuelle Ankündigungen und Rundbriefe sowie eine kleine Koordinierungsgruppen-Mailingliste, über die, falls nötig, auch zwischen den Treffen Entscheidungen getroffen werden können. In die Koordinierungsgruppe kann sich jede/r eintragen, die oder der regelmäßig an den Treffen teilnimmt. Einige von uns haben viele Veranstaltungen zu Gentrifizierung und verwandten Themen in ganz Berlin besucht. Sie haben dabei viel über das Thema gelernt und sich oft auch an Diskussionen beteiligt. Auf unseren Treffen berichten sie dann kurz darüber. Auch an mehreren berlinweiten Demonstrationen zum Mietenthema haben wir uns beteiligt.

3. Wie haben wir das gemacht?
Im vergangenen Jahr (2013) sind wir immer wieder mit kleineren und größeren Aktivitäten an die Öffentlichkeit gegangen. Eine Veranstaltung mit Film und Diskussion zum Thema „Mietenstopp in Moabit“ im Februar war mit ca. 80 TN gut besucht und bereitete inhaltlich schon auf die Bezirkskonferenz Anfang Juni vor, zu der über 100 Leute kamen. Im Herbst haben wir dann einen Infostand auf dem Turmstraßenfest gemacht, bei dem wir unsere Karte von Mietproblemen in Moabit („Brennpunkte“) stark erweitern konnten. Einen ersten Kiezspaziergang zu betroffenen Häusern fanden wir sehr gemütlich und lebendig, aber es waren außer den bereits Aktiven leider kaum Leute gekommen. Alle Aktivitäten waren von eigenständiger Öffentlichkeitsarbeit begleitet. Wir müssen es uns noch angewöhnen, bei solchen Gelegenheiten immer auch Pressearbeit zu machen.

4. Was haben wir als nächstes vor?
Zur Zeit stecken wir in allen „betroffenen Häusern“, die wir auf unserer Liste haben, Briefe an die Mieter_innen. Wir bieten Unterstützung an, z.B. bei der Organsisierung einer Mieterversammlung, und fragen nach den Problemen im Haus, um unsere Informationen zu aktualisieren oder abzusichern. Zur Erweiterung unserer Liste, um die Ergebnisse zu präsentieren und um es den Leuten zu erleichtern, uns über Wohnungsprobleme zu informieren, arbeiten wir außerdem daran, eine interaktive Karte von Moabit mit allen Brennpunkten zu erstellen und ins Internet zu stellen. Eine Demoversion ist bereits fertig.

Das nächste Treffen findet am 11. März 2014 um 19 Uhr im Sahara City, Ottostraße 19 statt. Wir werden die Planung unserer Aktivitäten für das erste Halbjahr festlegen.

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