Mit einem Infostand am 23. April und in seiner Mailingliste hat der Runde Tisch gegen Gentrifizierung Moabit für die Teilnahme an der Demonstration geworben. Allerdings musste festgestellt werden, dass das teilweise englischsprachige Plakat im Moabiter Kiez nicht den erhofften Anklang fand. Am Treffpunkt U Bhf Turmstraße fanden sich letztlich nur wenige ein – Menschen, die sowieso schon am Thema Verdrängung und soziale Ausgrenzung interessiert sind. Die Demo war ungeachtet dessen insgesamt mit mehr als 4.000 Teilnehmer*innen, davon viele Nachbar*innen, ein großer Erfolg! Viele beteiligte Gruppen informierten Passant*innen und Anwohner*innen bei der Auftaktkundgebung und während des Zuges mit Redebeiträgen, auch in mehreren Fremdsprachen. Mit zwei markanten Transparenten brachten sich die Moabiter*innen für alle sichtbar ein und gaben einen Redebeitrag auf dem Begleitfahrzeug der Demo ab, in dem sie ihre Initiative vorstellten.
Hier ein ausführlicher Bericht des Soldiner Kiez Kurier über den ersten Teil der Demo.
Aus der Pressemitteilung:
„Vereinte Nachbar*innen im Weddinger Kiez demonstrieren erneut lautstark gegen Verdrängung, steigende Mieten, Rassismus und soziale Ausgrenzung.
Auch 2016 beteiligten sich über 4000 Menschen an der antikapitalistischen Demonstration „Organize – Nachbar*innen gegen Rassismus und soziale Ausgrenzung“ im Berliner Stadtteil Wedding. Mit Sprechchören, Transparenten und Schildern machte die Demo auf ihre Anliegen aufmerksam. Von verschiedenen Dächern und Balkonen gab es Solidaritätsbekundungen. Der Fokus lag dabei dieses Jahr besonders auf der gemeinschaftlichen Organisierung der Nachbarschaft. Verschiedene soziale Kämpfe unterschiedlichster Projekte wurden thematisiert. So gab es bereits vor Beginn der eigentlichen Demonstration am U-Bhf Osloer Straße verschiedene Zubringer-Demos von Bündnissen. Aus Neukölln schlossen sich die Bewohner*innen und Unterstützer*innen des unkommerziellen Kiezladens Friedel 54 an, aus Moabit setzte sich der „Runde Tisch Moabit“ … in Bewegung. Auf Höhe der Koloniestraße übernahmen die Bewohner*innen, die gegen teilweise 100%ige Mieterhöhungen kämpfen, die Spitze der Demonstration. Ein Zusammenschluss von geflüchteten Menschen und Nachbar*innen kamen von dem antirassistischen Sportfest in der Böttgerstraße als Spontandemonstration dazu.
Trotz eines Verlaufs der Veranstaltung ohne Zwischenfälle hielt die Berliner Polizei am repressiven Vorkontrollen-Konzept der letzten Jahre fest. Martin Steinburg, Pressesprecher von „Hände Weg vom Wedding“ hält dazu fest: „Vorkontrollen haben eine abschreckende Wirkung. Durch das unnötig martialische Auftreten der Polizei werden viele Nachbar*innen abgeschreckt, sich der Demonstration anzuschließen. Diese ungerechtfertigte Form der Kriminalisierung lehnen wir entschieden ab“. …“
Pressemitteilung von Hände weg vom Wedding weiterlesen ….
Ein Filmbericht bei Youtube: