In Eigentümer-bezogenen Mieter*innen-Netzwerken finden Betroffene Unterstützung und Halt, wenn sie unter Verdrängungsdruck geraten. In der Zusammenarbeit von Menschen, die in Häusern und Wohnungen wohnen, die dem/r gleichen Eigentümer*in gehören, organisieren sie sich im Sinne einer “Selbsthilfegruppe”. Damit verändern sie deutlich ihre Position gegenüber dem Druck machenden Unternehmen, das immer versucht, die Menschen auseinander zu dividieren. Aber gemeinsam ist vieles möglich, das sich Einzelne alleine nicht zutrauen.
Die Vernetzung der Akelius-Mieter*innen hat nun ein großes Treffen der Betroffenen gemacht und dazu eine Pressemitteilung herausgegeben (die 2. Vollversammlung der Akelius-Mieter*innen wird am 17. Juni stattfinden, 14-16 Uhr im Aquarium, Skalitzer Straße 6 und am 2. Juni,17-18 Uhr eine Solidaritätskundgebung vor der Akelius-Zentrale in Kreuzberg, Erkelenzdamm 11-13, siehe unter Veranstaltungen und hier der Flyer für beide Termine):
Der Mietenwahnsinn geht weiter, der Widerstand dagegen auch. 100 Berliner Akelius-Mieter*innen organisieren sich
Hundert Mieterinnen und Mieter aus allen Teilen Berlins sind dem Aufruf anderer Akelius-Mieter*innen gefolgt und haben sich gestern zum ersten Mal im Aquarium in Kreuzberg getroffen. Ziel war der gemeinsame Erfahrungsaustausch und der Aufbau einer solidarischen Vernetzung. Zwei Mietrechtsanwält*innen begleiteten die zweistündige Versammlung mit juristischer Beratung.
Die Mieter*innen berichteten von:
- extrem hohen Angebotsmieten und viel Leerstand (z.B.: 30,- €/m² in der Reichenberger Str.)
- ständigen Modernisierungen freiwerdender Wohnungen, egal wie lange sie bewohnt waren
- unerträglichem Lärm und Dreck in den Häusern aufgrund ständiger Modernisierungen
- der Ausspitzelung der Mieter und Mieterinnen durch Handwerker im Auftrag von Akelius
Die Rechtsanwält*innen berichteten von ihren Erfahrungen mit Akelius:
- Verschleppung von Instandsetzungen
- falsche Heiz- und Nebenkostenabrechnungen
- Kompromisslosigkeit bei Kündigungen
Den Mieter*innen ist bewusst, dass sie sich organisieren müssen, um Akelius die Stirn bieten zu können. In Arbeitsgruppen haben sie sich zu Themenschwerpunkten zusammengefunden. Die nächste Vollversammlung findet in 6 Wochen statt.
Spekulanten wie Akelius setzen um jeden Preis auf Profit, egal ob sie dabei Existenzgrundlagen von Wohn- und Gewerbemieter*innen oder die soziale Infrastruktur der Stadt zerstören.
Wohnen ist ein Menschenrecht. Das bewusste Anheizen des Berliner Wohnungsnotstandes durch Leerstand und extreme Mieterhöhung ist nicht nur unseriös sondern auch gefährlich für den sozialen Frieden in der Stadt.
Die Vernetzung der Akelius-Mieter*innen fordert deshalb von Akelius:
- eine transparente Kommunikation über geplante Sanierungen bzw. Modernisierungen
- einen Modernisierungsstopp für 20 Jahre nach einer einmal durchgeführten Modernisierung
- die Einhaltung des Mietspiegels
- die sofortige Vermietung aller leerstehenden Wohnungen zur ortsüblichen Vergleichsmiete
Dass die Berliner Mieterinnen und Mieter nicht alleine mit ihrer Kritik an Akelius sind, zeigte sich an dem Grußwort der New Yorker Akelius-Mieter*innen:
“The Crown Heights Tenant Union and the Akelius tenants of Brooklyn rejoice that Berlin tenants are organizing to stop Akelius’ attacks on working-class communities. One struggle, one fight! International tenant solidarity will break the power of the landlords — and win another world, without landlord or boss control over our lives.”
Hintergrundinformationen: https://www.mieterforum-berlin.de/forumdisplay.php?fid=39
Kontakt: [mail address=”akelius-mietervernetzung@posteo.de”]
Zuerst erschienen bei Bizim Kiez am 7. Mai 2018 (noch ohne die neuen Termine der Akelius-Vernetzung): https://www.bizim-kiez.de/blog/2018/05/07/akelius-mieterinnen-machen-sich-stark-gegen-den-miethai/
Auch bei Akelius kann die Mietpreisbremse gezogen werden. Schon im September 2017 berichtete wenigermiete.de von einem Erfolg – Ersparnis 180 Euro im Monat:
http://presse.wenigermiete.de/159537-mit-der-mietpreisbremse-tausende-euros-sparen
Bericht von der Kundgebung vor Akelius:
https://mieterforum-berlin.de/attachment.php?aid=42
rbb-Kurzbericht:
https://www.rbb24.de/politik/beitrag/av7/video-mietendemo-hamburg-berlin-kundgebung-akelius.html
alle Infos (mit Grußworten und Redebeiträgen) hier im Forum:
https://www.mieterforum-berlin.de/showthread.php?tid=99
Artikel zur Akelius-Mieter*innen-Vernetzung im MieterEcho und MieterMagazin:
https://www.bmgev.de/mieterecho/archiv/2018/me-single/article/besser-leben-ohne-akelius.html
https://www.berliner-mieterverein.de/magazin/online/mm0718/interview-mit-akelius-mieterinitiative-modernisierungswahn-ohne-sinn-und-verstand-071807a.htm
3. Vollversammlung der Akelius-Mieter*innen am So. 26. August im Aquarium Südblock, Skalitzer Straße 6. Hier der Flyer zum ausdrucken und verteilen:
https://www.mieterforum-berlin.de/attachment.php?aid=74
und hier der neueste Stand der fast 700 Häuser in Berlin:
https://www.mieterforum-berlin.de/showthread.php?tid=97&pid=151#pid151
Der größte Mietstreik in den USA, auch in Kanada wird gestreikt – Protest gegen Akelius
Hier weitere Infos:
https://stoppakelius.de/?p=531
Solidaritätsadresse der Akelius-Mieter*innenvernetzung
https://stoppakelius.de/?p=539
Pressemitteilung von Leilani Farha, die UN-Sonderberichterstatterin für angemessenes Wohnen, von gestern, in der sie Menschenrechtsvereltzungen durch Akelius angeprangert:
https://www.ohchr.org/en/NewsEvents/Pages/DisplayNews.aspx?NewsID=25845&LangID=E
Akelius in Berlin auf einer Karte – für rot markierte Häuser gibt es Abgeschlossenheitsbescheinigungen (die Voraussetzung sind für Umwandlung in Eigentumswohnungen)
https://umap.openstreetmap.de/de/map/akelius-in-berlin_2072#14/52.5201/13.3719
Ein Comic erklärt, wohin die Miete geht
https://twitter.com/StoppAkeliusB/status/1260690294569422848
Spann wird Konzernchef
https://stoppakelius.de/2020/05/24/personalwechsel-bei-akelius/
Mietendeckel wirkt, aber wie? – Akelius will umwandeln
https://taz.de/Akelius-nach-dem-Mietendeckel/!5684869&s
Jetzt eine Anzeige wegen Steuerhinterziehung durch Share Deal bei Akelius:
https://taz.de/Share-Deals-bei-Immobilienfirma/!5712416/
Das hier ist nicht neu, sondern die Tagesspiegelrecherche vom Mai 2018, aber an dieser Stelle noch nicht verlinkt – immer noch lesenswert:
https://interaktiv.tagesspiegel.de/lab/wohnungskonzern-akelius-wohnungshai-oder-wohltaeter/
Einen Tag vor der Wahl am 26.9.21 wurde bekannt gegeben, dass Akelius alle Wohnungen in Berlin und Hamburg an Heimstaden verkauft hat:
https://heimstaden.com/de/blog/presse/heimstaden-uebernimmt-grosse-verantwortung-in-berlin-und-hamburg-kaufvertrag-fuer-17-600-wohnungen-unterzeichnet/
Petition unterschreiben!
Mietenwahnsinn: Steuern von Akelius eintreiben statt Mega-Deal mit Heimstaden durchwinken!
https://www.change.org/p/berliner-senat-mietenwahnsinn-steuern-von-akelius-eintreiben-statt-mega-deal-mit-heimstaden-durchwinken