Jan 102024
 

Dafür musste ein Optik-Geschäft in Alt-Moabit schließen

Im ersten Halbjahr 2023 kaufte die PREIG AG ein Portfolio an Wohnimmobilien in der Berliner Innenstadt mit insgesamt 255 Wohneinheiten, wie sie in einer Pressemitteilung von August bekannt gegeben hatten. In Moabit betrifft das 2 Häuser: Das Eckhaus Thomasiusstraße 1 / Alt-Moabit 109  und die Bochumer Straße 19. Im Wedding die Malplaquetstraße 10.

Für jedes einzelne Haus wird eine GmbH gegründet, die sitzen alle in Zossen an derselben Adresse (Kirchstraße 1), z. B. RESI 28, RESI 29, RESI 30 usw. Zossen ist ein Gewerbe-Steuer-Paradies nahe von Berlin. In dieser Datei haben Mieter*innen die Fotos der Briefkästen in Zossen zusammengestellt.

Sieben der acht Häuser sind in dieser stadtpolitischen Karte eingetragen. Eine Vernetzung der Mieter*innen untereinander wird aufgebaut. Dafür wurden Flyer in den Häusern verteilt, die hier herunterzuladen sind: Brief an die Mieter*innen, Informationen und Recherche für Mieter*innen. Hier die Kontaktadresse der Mieter*innen-Vernetzung: preig-haeuser@lists.wirbleibenalle.org

Es ist außerordentlich sinnvoll sich innerhalb der Häuser und auch in einer übergeordneten Vernetzung zusammen zu schließen, denn Luxussanierung droht. Der Immobilienentwickler drückt das natürlich anders aus: „Für uns stehen Klimaneutralität und Innovation im Fokus“… „Altbauwohnraum bedarfsgerecht und dennoch zeitgemäß“… „Dies erreichen wir in unseren Projekten unter anderem durch die energetische Sanierung, notwendige Modernisierungen und vor allem den intelligenten Ausbau von potentiellen Dachgeschossen“, soweit die Vision auf der Webseite. Laut Pressemitteilung sollen durch Dachgeschossausbau in den 8 Häusern 34 neue Wohnungen entstehen. Toll! Aber wer kann sich diese leisten? Und wie viele Mieter*innen in Moabit leiden schon unter Bauarbeiten oder auch Folgen von rücksichtslosem Dachausbau.

Der Optikerladen „Blue Eyes Optik“ musste schon Ende 2023 schließen, weil Gewerbemietverträge leicht zu kündigen sind und eine Verdoppelung oder Verdreifachung der Miete in der Regel nicht zu stemmen ist. Im hier verlinkten MoabitOnline-Artikel wird über die Kündigung einer Künstlerin in Kreuzberg (Tsp.) durch die JaVa Vermögensverwaltung (JaVa HAS52 GmbH) berichtet, die ebenfalls mit der PREIG AG zusammenhängt.

In den Referenzen auf der Investoren-Webseite sind drei andere Moabiter Häuser abgebildet: Essener Straße 23, Spenerstraße 3 und Spenerstraße 4+5.  Nicht gerade Bei­spiele für respekt­vollen Umgang mit Mieter*innen – eher im Gegen­teil. Zumin­dest in der Essener Straße und Spenerstraße 4 + 5 wurde die Mieter*­innen-Ver­rei­bung aktiv betrieben. Bei diesen Häusern zeigt sich auch eine Ver­bindung zur FORTIS Group, deren Haupt­geschäft die Umwandlung und der Verkauf von Eigentumswohnungen ist.

Von Hausverkäufen betroffene Mieter*innen aber auch bei anderen Problemen mit dem Vermieter kommt zur Kiezversammlung gegen Mietenwahnsinn am 19. Januar 2024 um 18 Uhr in die Refo Moabit, Wiclefstraße 32.

  2 Responses to “PREIG AG im Einkaufsmodus – Mieter*innen-Vernetzung hält dagegen”

  1. Wir haben die Info bekommen, dass gestern Abend zwei „Häusergruppen“ (Neukölln und Pankow) von der PREIG AG zum INFO Gespräch ins Estrel Hotel eingeladen waren, was da wohl rauskommt?

  2. Wenn die Preig ein Objekt kauft wird im Regelfall durch den alten Eigentümer eine 3D-Vermessung der Firma Z. durchgeführt. Die Mieter denken sich zunächst nichts dabei. Erst später stellen Sie fest, dass das Haus verkauft ist und die Daten für zukünftige Projekte gedacht sind. 3D-Vermessungen werden zumindest laut Mieterverein zu Hamburg ( damals bei der Akelius ) als sehr kritisch angesehen.

    Problematisch können auch neben einer detailreichen Punktwolke auch die mehrfach vorhandenen Kameras im Gerät sein. Man sollte daher auf ein Gerät bestehen, dass keine Kamera verbaut hat und auf ein 2D-Verfahren per Laser ohne Kamera bestehen.

    Im Jahr 2024 möchte die Preig 200 Mio Euro in Altbauten in Berlin investieren. Es könnten zahlreiche Wohnungen durch die Firma Z. vermessen werden.

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