Zuerst berichteten verschiedene Mieterblogs, u.a. 2014 auch „Wem gehört Moabit?„. Und schon vor etwa viereinhalb Jahren hat Jutta Blume im MieterEcho online einen ausführlichen Artikel über die Berlin Aspire Real Estate GmbH, außerhalb Berlins eher bekannt als Berlin Estate, geschrieben, in dem viele der Geschäftspraktiken dieses Firmengeflechts, die kürzlich durch die gemeinsame Recherche von rbb und Berliner Zeitung bis in Einzelheiten dokumentiert werden, bereits enthalten waren: zum Beispiel der Verkauf von Eigentumswohnungen an israelische Kleinanleger, bevor das Haus überhaupt in Einzeleigentum aufgeteilt ist. Auch in diesem Artikel eine Warnung auf unserer Webseite.
Die aktuelle Recherche zeigt auf, wie geschickt die Unwissenheit der Käufer über unterschiedliche Rechtsordnungen und die Ängste der Mieter vor Wohnungsverlust für das Geschäft genutzt werden. Den Käufern wird ein Rund-um-sorglos-Paket verkauft, die Eigentumswohnungen werden von Berlin Aspire verwaltet, modernisiert, vermietet, vorzugsweise als möblierte Apartements und es wurden sogar Darlehen bei deutschen Banken vermittelt. Teilweise dauert Jahre ehe die Eintragung ins Grundbuch erfolgt und mit diesem Geld kann die Firma arbeiten. Bisher bewegt sich das alles noch im Rahmen der Legalität.
Nicht rechtskonform ist allerdings die Rückzahlungsgarantie von 5 % des Investments für 3 Jahre, die nur die ausländischen Anleger per Vorvertrag erhalten, wie in Dutzenden Fällen dokumentiert. Diese wird den Mietern bei der Vorlage des deutschen Kaufvertrags vorenthalten. Unabhängig davon, ob sie ihr Vorkaufsrecht ausgeübt haben oder nicht, könnten möglicherweise Schadensersatzansprüche geltend gemacht werden.
Die renomierte Berliner Kanzlei für Anlegerschutz und Kapitalmarktrecht Schirp & Partner Rechtsanwälte mbB kümmert sich um die Deckungszusage der Rechtsschutzversicherung. Mieter aus Häusern der einzelnen GmbHs, die zu Berlin Aspire, Berlin Estate mit der Hausverwaltung BEARM gehören, sollten sich dort melden und ihre Ansprüche möglichst bald anmelden: https://ssma.de/de/berlin-estate-aspire-monopoly/. Im Zuge der Recherchen von rbb und Berliner Zeitung ist nämlich ein Vermietungsangebot des Büros von Berlin Aspire in der Friedrichstraße aufgetaucht.
Quellen: Die Recherche von rbb und Berliner Zeitung:
rbb „Wie Berliner Wohnungen ins Ausland verkauft werden“ (guter Überblick in 3 Min.)
rbb „Wie sich betroffenen Mieter wehren können“ (pdf)
UPDATE: Seit längerem war die ausführliche Berichterstattung der Berliner Zeitung – offensichtlich aufgrund von Rechtsstreitigkeiten – nicht mehr online. Deshalb waren Webarchiv-Seiten verlinkt. Jetzt ist der einleitende und zusammenfassende Artikel wieder da:
Die Aspire-Story: Berlin Estate: So wird die Hauptstadt verkauft, hier sind jetzt auch die weiterführenden Artikel (jedoch ohne die ursprünglichen Videos und Podcasts) neu verlinkt.
Teil 1 „Die verkaufte Stadt“ mit einer interaktiven Karte der Häuser, einer Grafik der Firmenverflechtung und Fotos der Häuser
Teil 2 „Auf Kosten des Kiezes“ mit einem Interview, in dem der Fachanwalt für Handels- und Gesellschaftsrecht, Philippe Koch, das System mit den Vorverträgen erklärt
Teil 3 „Wir sehen uns in Berlin“ über die Käufer zwischen Euphorie und Enttäuschung
UPDATE:
Zum Schluss noch ein Artikel der Anlegerschutzkanzlei Resch von Februar 2019: Berlin Estate und Berlin Aspire – Immobilienfall an Staatsanwaltschaft übergeben
Verfahren zum Schadensersatz wegen sittenwidriger Vorkaufsrechtsumgehung führt für Berliner Mieter diese Kanzlei: https://schirp.com/de/berlin-estate-aspire-monopoly/
Frontal 21 Beitrag „Goldgrube Wohnungsnot“ vom 3.12.2019:
UPDATE 2020:
„Das Ende von Berlin Aspire“ in der Berliner Zeitung.
Neue ZDF Doku „Goldgrube Wohnungsnot“ vom 9.10.2020
Gute Zusammenfassung des Berlin Aspire / Berlin Estate Geschäftsmodells, der beteiligten Personen und Anwälte/Notare sowie des Kampfes um die weitere Verwertung.
Hier die Liste der 40 Aspire-Häuser (aktualisiert):
1 – Beusselstr. 8a+8b, Moabit
2 – Biebricher Straße 2, Neukölln
3 – Bizetstr. 143 / Ecke Indira-Gandhi-Str. 8, Weissensee
4 – Blücherstr. 37, Kreuzberg
5 – Brüsseler Str. 34, Wedding
6 – Donaustr. 10-11, Neukölln
7 – Emser Str. 102, Neukölln
8 – Eulerstr. 15, Wedding
9 – Fehmarner Str. 6, Wedding
10 – Fehmarner Str. 22, Wedding
11 – Fürbringer Str. 27, Kreuzberg
12 – Friedrich-Wilhelm-Str. 74, Reinickendorf
13 – Glasgower Str. 6, Wedding
14 – Grunewaldstr. 89, Schöneberg
15 – Guineastr. 35, Wedding
16 – Guineastr. 38, Wedding
17 – Hauptstr. 101, Schöneberg
18 – Helmholtzstraße 1+1a, Charlottenburg
19 – Helmholtzstr. 24, Charlottenburg
20 – Helmholtzstr. 40, Charlottenburg
21 – Hermannstr. 232/Biebricher Str. 1+1a, Neukölln
22 – Hobrechtstr. 40, Neukölln
23 – Huttenstr. 71, Moabit
24 – Karl-Kunger-Str. 26, Alt-Treptow
25 – Kaiserin-Augusta-Allee 29, Moabit
26 – Koloniestr. 122 , Wedding
27 – Lehder Str. 1/Berliner Allee 13, Pankow
28 – Mehringdamm 86, Kreuzberg
29 – Mittenwalder Str. 47, Kreuzberg
30 – Ofener Str. 13, Wedding
31 – Oldenburger Str. 28, Moabit
32 – Pettenkofferstr. 42, Friedrichshain
33 – Residenzstr. 128 + 129, Reinickendorf
34 – Sonnenburger Str. 55, Prenzlauer Berg
35 – Sprengelstr. 23, Wedding
36 – Stephanstr. 52, Moabit
37 – Tegeler Weg 97/98, Bonhoeffer Ufer 18, Charlottenburg
38 – Voigtstr. 42, Friedrichshain
39 – Weisestr. 21, Neukölln
40 – Wildenbruchstr. 6/Weserstr. 59, Neukölln
Die Reichenberger Str. 114 wurde an Akelius verkauft.
Zu viel schlechte Presse?
Berlin Estate / Berlin Aspire ist seit Ende Juli 2019 Grand Urban Immobilien Group (GUIG)
https://www.grand-urban.de/
und InBerlinHomes, die Vermietungsplattform der teuren Apartments, ist jetzt Urban Belong Living GmbH & Co. KG, beide sitzen jetzt am Kurfürstendamm 194:
https://www.belong-living.com/imprint/
Die Hausverwaltung BEARM ist im Handelsregister gelöscht
https://www.northdata.de/Bearm+GmbH,+Berlin/Amtsgericht+Charlottenburg+%28Berlin%29+HRB+156165+B
Schaut Euch das Bild an!
Zur Auswahl stehen: Jarosch immobilien UG und Urban Hausverwaltung UH GmbH & Co. KG. Welche Häuser sind zu welcher Hausverwaltung gekommen?
Auch gelöscht bzw. verschmolzen sind: Berlin Aspire Finance GmbH und Berlin Aspire Construction GmbH.
Jetzt werden nicht ausgebaute Dachgeschosse und auch einzelne Wohnungen auch in Deutschland zum Kauf angeboten:
https://www.grand-urban.de/immobiliensuche/
Laut eigenen Webseiten jetzt nicht mehr Ku’damm, sondern Brandenburgische Straße 86/87!
Die Initiative Karla Pappel aus Alt-Treptow hat schon des öfteren (seit 2014) über Verdrängung und Vermietung von Ferienwohnungen in der Karl-Kunger-Straße 26 berichtet:
https://karlapappel.wordpress.com/2019/11/29/berlin-aspire-jetzt-alte-scheise-im-neuen-gewand-grand-urban-immobilien-group/
https://karlapappel.wordpress.com/2019/11/01/und-immer-wieder-die-karl-kunger-str-26/
https://karlapappel.wordpress.com/2014/10/25/berlin-aspire-real-estate-enteignen/
https://karlapappel.wordpress.com/2014/06/25/soziale-entmischung-geht-weiter-gewerbetreibende-im-kungerkiez-verdrangt/
aktuelle Berichterstattung in Israel:
https://13news.co.il/item/news/economics/economy/adi-kaizman-part-1-939759/
https://13news.co.il/item/news/economics/economy/apartment-in-little-beirut-940563/
Die deutschen Untertitel sollen bald fertig sein!
Die, 3.12.2019, 21 Uhr – Bericht in Frontal 21 „Goldgrube Wohnungsnot – Profite mit rabiaten Methoden“
https://www.zdf.de/politik/frontal-21/frontal-21-vom-3-dezember-2019-100.html
Der kurz Film heute zum Geschäftsmodell bei Frontal 21:
https://www.zdf.de/politik/frontal-21/goldgrube-wohnungsnot-100.html
Es gibt einen neuen Bericht in der aktuellen Berliner Zeitung (online) „Das Ende von Berlin Aspire“ zum angeblichen neuen Wohnsitz von Adi Keizmann, in Israel eingefrorenen Konten, Klagen in Israel, betrogenen Anlegern in Israel, dem Berliner Notar Hubertus Welsch, als Beispielhaus dient die Eulerstraße 15.
https://www.berliner-zeitung.de/mensch-metropole/das-ende-von-berlin-aspire-li.92241
Umgeht Berlin Aspire bzw. Urban den Mietendeckel? Bei den Apartment-Angeboten sieht es auf der Vermietungsplattform der Aspire-Nachfolgegesellschafft Grand Urban Immobilien Group GUIG GmbH so aus:
https://www.belong-living.com/
Aktuell gibt es nichts in Moabit, aber im Wedding. 27 Quadratmeter, Sprengelstraße 23, Erdgeschoss, sieht auf den ersten Blick gar nicht so schlecht aus: from 309 Euro ab 27.7.2020. Geht man aber dann auf das Zimmer, das ab mind. 6 Monate zu mieten ist, dann findet man folgende Details:
Monthly Rent: € 194 / Operating Costs: € 115 / Security Deposit (3 month rent): € 582 (soweit nachvollziehbar), aber dann kommts: Monthly Service Fee: € 368. Bitte was soll das sein? Mehr als 13,50 Euro pro Quadratmeter für welchen Service?
https://www.belong-living.com/listing/wedding/s23u15/
Müsste sich halt jemand finden, der/die den Mietendeckel durchklagt oder die Mietpreisbremse zieht!
„vorübergehender Gebrauch“? „möblierte Wohnungen mit Zeitvertrag“?
Hier Erklärungen zu den Rechten der Mieter*innen:
https://www.bmgev.de/mieterecho/archiv/2018/me-single/article/keine-zweite-klasse/
Schon 14 Tage alt, dieser Artikel über die Plattenbauten in Gröbzig, die Berlin Aspire, Adi Keizmann auch an israelische Kleinanleger verkauften:
https://www.berliner-zeitung.de/politik-gesellschaft/aspire-immobilien-plattenbauten-in-groebzig-bei-berlin-aufgekauft-li.92902
Datenschutzpanne im Bezirksamt Abt. Zweckentfremdung – empörend!!
https://www.berliner-zeitung.de/mensch-metropole/falschbehauptungen-und-datenlecks-im-bezirk-mitte-li.95617
https://www.neues-deutschland.de/artikel/1139519.mitte-verpetzt-mieter-an-eigentuemer.html
Deutsch-israelische Kanzlei Gelbart Legal veröffentlicht zum Geschäftsmodell von Berlin Aspire: „vom Traum zum Alptraum des israelischen Kleinanlegers“
https://gelbartlegal.com/berlin-aspire-vom-traum-zum-alptraum/
https://gelbartlegal.com/gelbart-legal-deutschlandweit-erste-einstweilige-verfuegung-aufgrund-israelischen-vorvertrags/
in Englisch
https://gelbartlegal.com/en/berlin-aspire-from-a-dream-to-nightmare-of-the-israeli-investors/
https://gelbartlegal.com/en/berlin-aspire-gelbart-legal-obtains-germanys-first-injunction-for-the-registration-of-a-priority-notice-based-on-an-israeli-contract-signed-with-berlin-aspire/
Dabei blenden sie allerdings die Praxis der Vorkaufsrechtsumgehung der Berliner Mieter konsequent aus. Um Schadensersatz durchzusetzen:
https://schirp.com/de/berlin-estate-aspire-monopoly/
neue ZDF Doku
https://www.zdf.de/dokumentation/zdfinfo-doku/goldgrube-wohnungsnot-spekulanten-gegen-mieter-100.html
Schon wieder eine Umfirmierung? Jetzt vermarktet Edel Real Estate die Wohnungen in den Berlin Aspire Häusern:
https://www.edel-re.com/
Gute Zusammenfassung des Berlin Aspire / Berlin Estate Geschäftsmodells und des Kampfes um die weitere Verwertung:
https://www.gomopa.net/Pressemitteilungen.html?id=3126&meldung=Guy-Ben-Edelsburg-Moshe-Bar-Shilton-Notar-Hubertus-Welsch-Kampf-um-Berliner-Aspire-Wohnungen
Auch hier unterwegs:
https://www.belong-living.com/imprint/
@ krux,
siehe Kommentar Nr. 8 und 14
Neben der Edel Real Estate verkauft jetzt auch die B-Space Estate GmbH Wohnungen aus dem Bestand der Aspire:
https://www.bspace-estate.com/flatsforsale
Aktuell bspw. die Eulerstraße 15, Gesundbrunnen.